Zwischen Notwendigkeit und Untätigkeit: Warum zögern Unternehmen bei der Mitarbeiter-bindung?
Gemäß einer Gallup-Umfrage sind 7,3 Millionen Menschen bereit, ihren derzeitigen Job zu wechseln. Diese Zahlen spiegeln eine zunehmende Entfremdung vieler Arbeitnehmer von ihren Unternehmen wieder! Nur noch 53% der Befragten können sich vorstellen, in einem Jahr bei ihrem aktuellen Arbeitgeber zu sein, verglichen mit dem Jahr 2018 in dem es noch 78% waren. Nur noch 40% beabsichtigen in den nächsten 3 Jahren bei ihrem derzeitigen Unternehmen zu bleiben.
Doch was bedeutet eine hohe Mitarbeiterfluktuation für Unternehmen:
- Verlust von Know-how und Erfahrungen
- Hohe Kosten (90-150% des Jahresgehalt)
- Sinkende Arbeitsmoral und Motivation (Hohe Arbeitsbelastung für verbleibende)
- Produktivitätseinbußen (Einstellung – Einbindung – Schulung – Produktivität)
- 52 % der Neueinstellung gehen wieder im 1 Jahr
- Rufschädigung (Kunden schätzen konsistenten Service)
Viele Unternehmen zögern trotz offensichtlicher Herausforderungen und der Diskrepanz zum Fachkräftemangel sowie der Tatsache, dass bis 2036 fast ein Drittel der deutschen Belegschaft in den Ruhestand geht, Maßnahmen zur Verbesserung der Mitarbeiterbindung zu ergreifen. Denn selbst mit dem wirtschaftlichen Abschwung und dem Transformations-bedingten Stellenabbau in einigen Unternehmen, bleibt die Tatsache, dass es in Deutschland zu wenige Arbeitnehmer gibt.
Ein entscheidender Faktor für diese Unzufriedenheit ist nach wie vor das Thema Führung und Unternehmenskultur. Diese hausgemachten Probleme sind jedoch nicht unausweichlich. Vielmehr kann eine positive Unternehmenskultur und eine kluge Führung die Mitarbeiterbindung stärken. Um diesem Trend entgegenzuwirken, ist es unerlässlich, dass Unternehmen ihre Kultur, ihre Führungskräfte und auch Teams weiterentwickeln. Führungskräfte müssen sich darauf einlassen, die Bedürfnisse ihrer Teams zu verstehen, Orientierung zu bieten, Wertschätzung zu zeigen und inspirierend voranzugehen. Doch das ist nicht genug! Ich erlebe viel zu oft, dass vielleicht in die Führungskräfteentwicklung investiert wird und es dann damit aufhört. Mitarbeitenden kannst du genauso in Softskills befähigen, wie deine Führungskräfte. Ich verwende oft dieselben Tools wie bei der Führungskräfteentwicklung und darf erleben, wie positiv sich die Teamdynamik verändert.
Du möchtest etwas verändern, hier die ersten Schritte:
1. Nimm dir Zeit für Selbstreflexion und Bewertung: Fangt damit an, die aktuelle Unternehmenskultur und das Führungsverhalten kritisch zu betrachten. Identifiziert Schwachstellen und sucht nach Möglichkeiten zur Verbesserung.
2. Förderung von offener Kommunikation und Feedback: Schafft ein Umfeld, in dem ehrlicher Austausch möglich ist. Jede Meinung zählt! Teilt konstruktives Feedback und ermutigt auch eure Teammitglieder dazu. So könnt ihr besser auf die Bedürfnisse aller eingehen.
3. Investition in Führungskräfte- und Teamentwicklung: Gebt nicht nur den Führungskräften, sondern auch dem Team die Möglichkeit zur Weiterentwicklung. Vor allem Workshops helfen dabei, Fähigkeiten in Führung, Kommunikation und Zusammenarbeit zu stärken. Denn in Workshops bekommt ihr nicht nur theoretischen Input, sondern könnt auch direkt Handlungsempfehlungen für den Arbeitsalltag ableiten. Je besser ihr zusammenarbeitet, desto erfolgreicher seid ihr!
4. Klare Unternehmenswerte und Ziele setzen: Definiert gemeinsam mit dem Team klare Ziele und Werte. Wenn ihr alle an einem Strang zieht, erreicht ihr mehr! Eine klare Ausrichtung schafft Verständnis und Engagement.
5. Anerkennung und Belohnung nicht vergessen: Vergesst nicht, die Leistungen eurer Teammitglieder zu würdigen! Lob, finanzielle Anreize, gemeinsame Zeit oder einfach ein ehrliches „Danke“ können viel bewirken. Hier ist wichtig zu wissen, dass Mitarbeitende unterschiedliche Bedürfnisse von Wertschätzung haben.
6. Schaffung einer positiven Arbeitsumgebung: Gestaltet das Arbeitsumfeld so, dass sich alle wohlfühlen und produktiv arbeiten können. Teamentwicklung bedeutet auch, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, das Kreativität und Zusammenarbeit fördert.
Indem ihr diese Schritte zur Verbesserung eurer Unternehmenskultur und Führung umsetzt, stärkt ihr die Bindung der Mitarbeiter, reduziert die Fluktuation und gewinnt das Vertrauen potenzieller Bewerber. Investitionen in Führungskräfte- und Teamentwicklung sind der Schlüssel für den langfristigen Erfolg und das Wachstum eures Teams.
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